Emely

2020

Meine Geschichte

Emely

"Das schwillt schon wieder ab." Doch da war mehr als eine Schwellung …


Statt kleiner zu werden, wuchsen die Schwellungen an Emelys Hals immer weiter. Die nächste Untersuchung sollte endlich Klarheit bringen. Fünf Wochen ließ das Labor-Ergebnis auf sich warten. Dann kam wie aus heiterem Himmel der Anruf …

"Kommen Sie mit Emely bitte sofort in die Kinder-Onkologie."

Das Untersuchungsergebnis war ein Schock für alle: Ein „Non-Hodgkin-Lymphom“ war die Ursache für die Schwellungen links und rechts an Emelys Hals. Das ist eine im Jugendalter eher seltene Form des Lymphdrüsenkrebses.


An dieser Stelle lassen wir Emely selbst weiterberichten:

Ich heiße Emely, bin 16 Jahre alt, und ich hatte Krebs. Darüber möchte ich Ihnen heute einige Zeilen schreiben. Am 18. Oktober 2016, damals war ich 12 einhalb Jahre alt, diagnostizierten die Ärzte bei mir ein "Non-Hodgkin-Lymphom", einen bösartigen Krebs, der das Lymphsystem befällt. Zwei Tumoren saßen links und rechts an meinem Hals. 

Der eine so groß wie ein Tischtennisball, der andere wie eine Murmel.


Die Diagnose war erst möglich, nachdem die Ärzte den rechten Tumor operiert und eine Gewebeprobe zur Untersuchung ins Labor geschickt hatten. Meine Eltern waren total geschockt von der Diagnose.


Eigentlich wäre auch links eine OP angeraten gewesen. Doch hier saß der Tumor zu nahe am Gesichtsnerv. 

Das Risiko, ihn bei der Operation zu verletzen, war den Ärzten zu groß. 


Aber sie hatten ziemlich schnell einen "Plan B" für mich. Statt Chemo- oder Strahlentherapie setzten die Ärzte auf eine Immuntherapie mit dem Antikörper Rituximab. Rituximab ist in der Lage, Tumorzellen zu markieren, so dass sie von der körpereigenen Immunabwehr identifiziert und vernichtet werden können.


„Das ist eine innovative Therapieform, die erst vor kurzem entwickelt wurde,“ sagte Dr. Stanulla von der MHH* damals zu uns. Im November begann die Therapie: Es gab drei Therapiezyklen mit wöchentlicher Infusion, dann drei Zyklen mit vierzehntägiger Infusion.


Bis Februar 2017 lief die Therapie. Und was soll ich Ihnen sagen? Der Plan funktionierte auf ganzer Linie: 

Die Tumorzellen waren bei Therapieende verschwunden.


Jetzt fragen Sie mich vielleicht, mit welchen Nebenwirkungen ich zu kämpfen hatte. Die Antwort ist: es gab kaum welche. Es stimmt, mein Immunsystem war geschwächt, so dass ich wegen möglicher Infektionen vorsichtig sein musste. Bei Obst und Gemüse musste ich immer vor dem Verzehr bzw. vor der Zubereitung die Schale entfernen. 

Das war eigentlich alles ...

Ich weiß sehr genau, welche Tortur die allermeisten Kinder in der Chemo über sich ergehen lassen müssen. Ich kann mit jedem einzelnen Kind mitfühlen. Ich dachte damals oft an die Mitpatienten, die es so viel schwerer hatten als ich.


Heute, wo ich nur noch zwei Mal im Jahr zur Kontrolle muss und ein ganz normales Teenagerleben führe, bin ich vor allem eines: dankbar. Dankbar dafür, dass die intensive Krebsforschung eine Therapie entwickelt hat, die für mich eine so verträgliche und zugleich wirksame Behandlung möglich machte.


Und aus tiefstem Herzen dankbar bin ich all den Menschen, die mit ihren Spenden diese Forschung finanziert haben. 

So wie Sie, liebe Leserin, lieber Leser. Es stimmt: Mit Ihren Spenden helfen Sie heilen und Leben retten. 


Es grüßt Sie in Dankbarkeit

Emely


PS: Ich möchte Ärztin werden. Dann kann ich etwas von dem zurückgeben, was mir zuteil wurde – an Menschen, die es so dringend brauchen wie ich, als ich krank war.


*Medizinische Hochschule Hannover

„Mehr Forschung ist unverzichtbar, wenn wir die Heilungs-Chancen weiter verbessern wollen!“


„Der Krebs, der bei Emely vorlag (ein „follikuläres Lymphom vom pädiatrischen Typ“) ist eine im Kinder- und Jugendalter sehr seltene Form von Lymphdrüsen-Krebs. Wir entschieden uns für eine Immuntherapie mit Rituximab - dem ersten Antikörper, der zur Krebs-Behandlung zugelassen worden war. Die Immuntherapie macht derzeit bemerkenswerte Fortschritte.


Das Beispiel zeigt, wie effizient neue Therapieformen sein können. Gerade bei der Therapierung seltener Krebsarten helfen uns die Forschungs- und Studiennetzwerke, die wir - nichtzuletzt durch Spendenmittel finanziert - in den letzten 40 Jahren entwickelt haben. Diese gilt es unbedingt auszubauen.“


Prof. Dr. Martin Stanulla, Medizinische Hochschule Hannover



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